Pepper ist unser Familienhund, ein Pudel, 3 Jahre alt, Rüde. Er ruft keine Allergien hervor, ist sehr gut sozialisiert, da er von klein auf in unserem festen und belebten Familiengefüge aufwuchs. Pepper ist menschenbezogen, gelassen, geduldig und kontaktfreudig.
Pepper bereichert seit November 2023 als Klassenhund die Klasse 6a.
Die Idee, Pepper als Begleithund fest in der Klasse zu integrieren, kam, als ich vor einigen Monaten spontan meinen fünfjährigen Sohn Benjamin mit in den Unterricht brachte.
An diesem Vormittag habe ich ausnahmslos alle meine Schülerinnen und Schüler der Klasse in einem tollen sozialen Gefüge erlebt. Jede/ r Einzelne war Benjamin gegenüber zugewandt, höflich, offen, verantwortungsbewusst, hilfsbereit und freundlich. Es war ein toller Vormittag mit tollen Interaktionen.
Ähnliche Ansätze erhoffte ich mir, wenn Pepper die Klasse 6a begleitet, denn solch ein Vierbeiner hat aus pädagogischer Sicht natürlich einige Vorteile.
Co-Pädagogen auf vier Pfoten
- Verantwortungscoach – Pepper bringt Pflichten mit sich
- Respektvermittler – Regeln werden eher eingehalten, wenn die Nerven des Hundes auf dem Spiel stehen
- Konzentrationstrainer – Forschungen haben ergeben, dass Kinder konzentrierter arbeiten, wenn ein Hund anwesend ist
- Integrationshelfer – gemeinsames Thema, schnellerer Kontakt, außerdem ist es dem Hund egal, wie jemand aussieht und wo er herkommt
- Stressfresser – selbst in der miesesten Stimmung schafft es ein fröhlich auf uns zukommender Hund, die Welt wieder etwas entspannter zu sehen
- Seelentröster – nachdem man seine Probleme in das Fell eines gemurmelt hat, ist alles schon ein wenig besser
- Türöffner – Ein Hund ist anders als Mitschüler oder Lehrerinnen und Lehrer immer unvoreingenommen und bewertet nicht. Dadurch begegnen ihm die Kinder auf einer ganz anderen Ebene und er kann zu verschlossenen oder schwierigen Schülerinnen und Schülern eine Zugangsmöglichkeit schaffen.
Aber auch für Pepper hat sein Einsatz einen Mehrwert. Denn der kleine zuverlässige und kontaktfreudige Vierbeiner ist leider nur sehr ungern allein Zuhause.
Pepper hat bei einer Hundetrainerin eine Wesenseignung abgelegt und befindet sich gemeinsam mit mir im regelmäßigen Training, um dieser vertrauensvollen Aufgabe gewachsen zu sein. Sowohl das Lehrerkollegium sprach sich für den Einsatz von Pepper aus aber auch Gesamtkonferenz, Schulvorstand und die Kinder und Eltern der Klasse stimmten alle zu.
Als kurzes Resümee nach drei Monaten ist festzuhalten: Die Kinder sind begeistert, ich zufrieden und der Pudel fühlt sich pudelwohl.
Melanie Schröder,
Lehrerin